Die Story bis zum Erstflug

Die Erprobung des Fluggerätes fand mit verschiedenen Bauzuständen statt:

Folgende Erkenntnisse haben sich mal wieder bestätigt ;-) :

  1. Man sollte nie mit Zwischenstadien experimentieren, sondern gleich fertig bauen. Sonst wird es nur mehr Arbeit !
  2. Dinge die man nicht richtig festhalten kann, kann man schon gar nicht ordentlich werfen !
  3. Häufig liegt das Problem nicht am Fluggerät selbst, sondern an der Art wie man damit umgeht.!


Start Perspektive - nun gehts los -

Erfahrungen zum Fliegen und Trimmen :

Das Trimmen der vier Klappen, zwei im Flügel und zwei im Propellerstrahl, habe ich auf folgende Methode durchgeführt.
  1. Oberste Prämisse ist ein sicherer Gleitflug bei leer laufendem Propeller. Hierzu sind die Schwerpunktlage und die Neutralstellung der Flügelklappen und der Strahlruder aufeinander abzustimmen. Nach dem Motto: "Je kopflastiger desto höher die Endleiste" .
  2. Gibt man "Gas" and fliegt bei verschiedenen Motorleistungen, so ergeben sich Störungen der Nickmomenten Bilanz. Unter dem Einfluss des Motorschubes geht die Nase entweder runter, oder unter dem Einfluss der Strahlruder nach oben.
  3. Für die Kompensation der durch den Schub hervorgerufenen Nickmomente werden die Strahlruder verwendet. Damit dann der Gleitflug noch stimmt, sind die Flügelklappen dann in die entgegengesetzte Richtung zu trimmen.
  4. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis bei allen Motorleistungen und den sich dabei einstellenden stationären Fluggeschwindigkeiten das Längs-Gleichgewicht erhalten bleibt.

Auf diese Art und Weise wurde eine Grundeinstellung ermittelt, die bei allen stationären Fluggeschwindigkeiten im Horizontalflug das Gerät sauber trimmt.

Allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass beim Beschleunigen (d.h. instationärer Zustand) z.B. aus dem Langsamflug heraus, das Gerät die Nase runter nehmen will, sofern man zügig Gas gibt. Das ist allerdings nicht so schlimm wie es sich anhört und mit leichtem "Ziehen" ist diesem Effekt leicht zu begegnen.Elegant wäre hier auch der Einsatz eines Kreisels zur Stabilisierung der Querachse.

Im Ergebnis stehen jetzt die Flügelklappen neutral, das Profil ist also echt vollsymmetrisch. Die Strahlruder sind um ca. 8 Grad zur Erzeugung eines aufnickenden Momentes (Flugzeugnase hoch) angestellt. Den Schwerpunkt habe ich Stück für Stück nach hinten verlegt, im Augenblick sind das 54% der Wurzeltiefe (gemessen von der virtuellen Flügelvorderkante), ohne dass Stabilitätsprobleme auftraten. Da die Vorderkante in diesem Fall keine gute Referenz ist messe ich immer von der Endleiste nach vorn!

Grundsätzliches Flugverhalten:

Nachdem sich die Trimm Iterationen dann dem vorläufigen Endergebnis näherten, war das Fliegen eigentlich recht unproblematisch. Das Gerät ist extrem wendig, die Schubvektor Steuerung führt zu extrem kleinen Abfangradien, sowohl bei positiven und noch mehr bei negativen Figuren. Hier hilft die hochliegende Schubachse. Je nach Steuergewohnheit empfiehlt sich eine Querruder Expo-Ansteuerung. Das Delta lässt sich sehr präzise fliegen und liegt ruhig in der Luft. Die Landung gestaltet sich bei abgestelltem Antrieb oder Leerlauf absolut unproblematisch. Die Segeleigenschaften sind gutmütig und die Aufsetzgeschwindigkeit ist angenehm niedrig. Vorsicht ist allerdings geboten falls man zu kurz reinkommt und den Motor wieder hochfährt. Dann schlägt das Motor Nickmoment zu und wer dann nicht am Höhenruder zieht, der hat einen Flieger im Boden versenkt. Da man das aber weiß und ja auch vorsichtig Gas reinschieben kann ist diese Situation gut zu beherrschen.

Weiteres zum Fliegen von "Poststall"-Figuren ist unter Post Stall Manöver zu finden.